6 Jahre später…

Manchmal macht man durchdachte Pläne, es läuft an, man setzt um, doch dann entscheidet man sich wieder anders, weil neue Umstände es gebieten. 2013 wollten wir Perú bereisen, wir haben es nicht gemacht; aus sehr guten Gründen. Also nichts mit Krankheit oder so was. Wir wollten dann doch unser Geld etwas zusammenhalten, weil wir wiederum noch größere Pläne hatten, für die wir das brauchten. Im Nachhinein kann man sagen: Es hat richtig gut geklappt.
Nun werden wir die Perú-Reise von Ende Januar bis Mitte Februar 2019 angehen. Und zwar wirklich. Flugzeugtransport ist gebucht, eine Wohnung in Lima reserviert. Die Vorfreude ist groß, es beginnen die Recherchen noch mal konkret. Was wollen wir nun dort machen?

Muss man fernreisen?
Ach ich weiß auch nicht. In der letzten Zeit ist mir das zuweilen etwas zu anstrengend und wenn man dort ist, wo man hinwollte, fragt man sich: „Was mache ich hier eigentlich?“ Dann gibt es wieder Dinge, die verblüffen, die hätte man nicht gedacht, die man nie vergisst.  Weiterlesen

Entwurf der Andenroute

Wir wollen etwas sehen von Perú, mehr als die Megametroploe Lima. Uns interessieren die Anden, die Landschaft, die Menschen, die Art des Lebens in diesen abgeschiedenen Tälern. Nur wo beginnen? Es gibt Punkte, die bieten mehr: Nationalparks, Landschutzgebiete, Biosphärenreservate. Diese öffnen sich mehr und mehr für eine Art sanften Tourismus, die Naturwunder werden zugänglich gemacht. An denen wollen wir uns entlanghangeln.

Von Lima aus gesehen, ziehen die Touristenströme hauptsächlich in den Süden von Perú. Man kennt die Ziele, man weiß was einen erwartet: Macchu Picchu, Titicaca-See, Cuzco, Arequipa. Ehrlich gesagt: Menschenmassen, die sich durch archäologische Wundertümer quälen, ist nicht so ganz unser Ding. Wer braucht noch einen Bericht über diese Orte? Da ist noch viel mehr in Perú.

Wir werden daher zunächst nach Norden fahren. Mit einem Mietwagen. Bei Avis geschaut: geht eigentlich, der Wochenpreis für ein mittelgroßes Allrad-Auto ist vertretbar.

Hier ein Entwurf, was wir uns ab Lima zusammengebastelt haben. Insgesamt etwa 1.000 Kilometer, was in einer Woche entspannt machbar sein müsste.

Tag I: Caral – 5.000 Jahre Geschichte
Nach Norden hoch der Küste entlang geht es auf der Panamericana am ersten Tag nach Caral. Dort befindet sich ein vorhistorisches Weltwunder. Denn Caral ist seit 5.000 Jahren besiedelt. Was übrig blieb, sind die Reste der Hochkultur der Caral, die 1.000 Jahre lang diesen Raum beherrschte und um 1.800 v Chr. im Nichts der Geschichte verschwand. Zu sehen ist also: Die älteste Zivilisation Amerikas. | Infos span. Wikipedia

Dann geht es weiter mit dem Auto in die Anden bis nach Cajatambo.

Tag 2/3: Hochgebirge Anden
Cajatambo liegt auf etwa 3.000 Meter Höhe und zu Füßen des halben Dutzend 6.000er, die Teil der „Zona Reservada Cordillera Huayhuash“ sind. Wir werden sicher nicht ins Hochgebirge aufsteigen (für das es hier einige Tourenanbieter gibt), sondern mit Wanderschuhen die Gegend erkunden. Wenn’s toll ist, vielleicht bleiben wir und machen eine geführte Tagestour in den Tälern.

Tag 4: Der Bergsee
Nächstes Ziel: Junin. Dort befindet sich der zweitgrößte See Perús, der Chinchaycocha. Eine Besonderheit hat das Ganze: wir befinden uns auf 4.100 Meter Höhe.

Tag 5/6: Der Regenwald
Wir fahren von Junin nach Oxapampa. Das liegt am Rande des Nationalparks Yanachaga-Chemillén mit einem ausgedehnten tropischen Regenwald an den Hängen der Andenausläufer. Und El Che Guevara hat hier auch Station gemacht auf seiner legendären Reise, Ende April 1952.

Tag 7: Zurück über die Anden nach Lima via Huancayo.

Ich bin gespannt auf die Straßen. Was man so an Fotos zu sehen kriegt, dann wartet abseits der großen Magistralen teilweise die Schotterpiste. Deswegen das mit dem Allrad.


Perú 2013 auf einer größeren Karte anzeigen

Akkreditierung als Journalisten in Perú

Ich bin Journalist. Wir wird man das eigentlich offiziell? Gar nicht. Man muss nur seinen Unterhalt mit dem Job verdienen und tritt dann einem der Journalistenverbände bei. Dann kann man einen Antrag auf einen Presseausweis stellen, der den Status dann quasi besiegelt. Hat ja auch ein paar rechtliche Konsequenzen.

Ich bin Mitglied im Deutschen Journalisten Verband (DJV). Vorteile hat das kaum. Presserabatte – ach Gott, werden überschätzt. Nützlich ist es allerdings, wenn man irgendwo hineinwill, Messen zum Beispiel. Dann reicht meistens der gescannte Ausweis bei der Vorab-Akkreditierung und gut ist. Aber nicht, dass ihr glaubt, ich käme in jedes Konzert von Lady Gaga oder ähnlichem für lau rein. So läuft das in der Branche einfach nicht.

Wie geht jetzt aber im Ausland vonstatten? Habe ich bisher noch nie gemacht. Daher beim DJV angerufen. Super Service dort. Die in Stuttgart – man ist Mitgleid beim jeweiligen Landesverband – gaben mir eine Nummer bei der Bundesorganisation, die mir dann umgehend die Materialien zugeschickt haben. Topp.

Im Grunde handelt es sich dabei um Formulare, mit dem man einen temporären peruanischen Jorunalistenausweis beantragt. Vorteil unter anderem, wenn ich das richtig verstehe: man hat gleich ein Einreisevisum für ein Jahr in der Hand. Praktisch.

Außerdem dabei: Formulare für den peruanischen Zoll. Darin kann man die technischen Gerätschaften auflisten, mit denen man ein- und wieder ausreisen will. Dann muss man das nicht verzollen und erspart sich Verwicklungen bei der Einreise. Nun gut, wir haben eigentlich nur Amateurkram dabei, aber sicher ist sicher. Werden wir einreichen diese Liste. Man sollte nicht vergessen: die EU ist eben traumhaft, was das alles angeht. Wir sind da sehr verwöhnt inzwischen und wissen es daher gar nicht recht zu schätzen. In Südamerika herrschen hingegen an den Grenzen zollmäßig Zustände wie hierzulande vor 100 Jahren. Mindestens.

Und warum machen wir das eigentlich mit diesen Anträgen? Kann man nicht einfach so rumreisen und darüber berichten? Kann man. Aber wir wollen mehr. Wir wollen Termine mit Museen, offiziellen Vertretern der Tourismusbehörde, Stadtverwaltungen, was auch immer. Da ist es einfach besser, wenn man so einen Ausweis in der Tasche hat und sagen kann: Guten Tag, wir sind deutsche Journalisten und machen eine Reportage über Perú als Reiseland. Können wir mal hier grade den Bahnhof fotografieren, das Restaurant, die Markthalle? Herr Polizist, Sie glauben uns nicht und halten uns für Spione oder Terroristen? Hier der Ausweis …

Wir fahren nach Perú – und bloggen darüber!

Es ist also beschlossene Sache, naja, so halb beschlossen, dass wir, meine Frau Jolanta und ich, eine Reise nach Peru unternehmen werden. Selbst organisiert – versteht sich für zwei Hispanisten auf ihrer zweiten Südamerikareise. Die Reise nach Perú soll stattfinden Anfang bis Ende Januar 2013. Start also in dreieinhalb Monaten.

Die erste Reise – Anfang 2008 – führte übrigens nach Chile und Argentinien. Fotos davon gibt es hier bei Flickr.

Das Ganze ist insofern ein Novum, weil wir das komplett dokumentiert und hoffentlich spannend erzählt als selbst geplante, öffentliche Bloggerpressereise aufziehen wollen. Meint: wir werden uns offiziell in Peru als Journalisten akkreditieren und vorab eine Menge Termine vereinbaren.

Jedenfalls hoffen wir, dass wir Termine kriegen.

Dann klappern wir diese Termine ab, reden mit den Leuten, machen Fotos und Videos. Das wird dann relativ zügig täglich verbloggt.

So der Plan. Rumreisen wollen wir auch.

Am Anfang steht natürlich die Recherche. Die ganzen Informationen, die wir izur Vorbereitung in den nächsten Wochen sammeln, werden wir komplett dokumentieren, soweit es geht. Und berichten, wie wir das organisieren: Flüge, Unterkunft, Hotels usw.

Also ¡Vamos! auf geht es nach Perú.

Hilfreiche Hinweise, was wir dort auf keinen Fall verpassen sollten, gerne hier einspeisen. Gerne auch Fragen bzw. Antworten auf die Frage: Was interessiert euch?

Der Hashtag ist übrigens #peru2013